Die Deutschen fühlen sich im Internet beim Thema Datenschutz wesentlich unsicherer als die niederländischen Nachbarn. Bei der Entscheidung gegen die Nutzung von Cloud-Diensten spielen hingegen in beiden Ländern große Sicherheitsbedenken die wichtigste Rolle, wie die aktuelle Sonderauswertung von STRATO offenbart (basierend auf den Zahlen der hier gezeigten repräsentativen forsa-Studie).
Beim Speichern privater Daten in der Cloud ist Deutschland gespalten, in zwei etwa gleich große Lager von Befürwortern und Skeptikern. Doch es ist ein Pro-Cloud-Trend zu beobachten, zeigt eine exklusive Umfrage, die das Marktforschungsunternehmen forsa im Auftrag von STRATO durchgeführt hat.
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Cloudlösungen wie Dropbox, Microsoft One Drive, Google Drive oder iCloud bieten ihre Dienste an Nutzer weltweit. Statt auf der Festplatte oder CD sollen die Nutzer Fotos vom letzten Italienurlaub auf Servern speichern, die tausende Kilometer entfernt stehen können. Sind die Internet User dazu bereit?
STRATO wollte es wissen. Die Marktforscher von forsa haben deswegen 1.003 Internetnutzer befragt. Das Ergebnis: Mittlerweile speichert rund die Hälfte der Deutschen private Daten in der Cloud. Tendenz steigend. Jeder dritte Nicht-Nutzer denkt bereits darüber nach, in die Cloud einzusteigen. Dabei sind Frauen etwas zurückhaltender.
Allerdings nur leicht. Auffälliger hingegen: Bei den Senioren ist die Cloud kaum verbreitet, unter den 60- bis 75-Jährigen nutzt nur jeder Siebte einen Datenspeicher im Internet.
Die Geburtstagsparty war großartig. Und es gibt hunderte Fotos, die ein Leben lang an das Event erinnern. Dumm nur, wenn die Festplatte kaputt geht und die Bilder ins digitale Nirwana mitreißt. Genau davor wollen sich Cloud-Nutzer schützen. 78 Prozent der Befragten setzen die Speichermöglichkeit im Internet ein, um Datenverlust zu vermeiden. Das Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Server ist also hoch.
Was die Cloud außerdem beliebt macht: Anwender sind unabhängig von physischen Speichermedien – von Festplatten, DVDs oder USB-Sticks. Sitzen sie abends bei Freunden auf der Couch, können sie spontan Fotos aus der Cloud zeigen, auch mit Smartphone oder Tablet - via Cloud-App. Und auch Freunde und Familie können ihre Dateien von den Endgeräten direkt in die Foto-, Video- oder Familien-Cloud schicken.
Auf dem Weg zur Cloud treten Daten oftmals eine lange Reise an. Nicht selten kommt es vor, dass die Server auf anderen Kontinenten stehen – in Ländern, in denen im Vergleich zu Deutschland weniger strenge Datenschutzrichtlinien gelten. Sind Daten dort tatsächlich sicher? Oder können sich Mitarbeiter bei einer Tasse Kaffee gemütlich meine Daten ansehen und damit Unsinn anstellen? Genau davor haben 85 Prozent der Befragten, die keine Cloud nutzen, Angst.
Unangenehme Szenarien sind schnell erdacht: Wie peinlich wäre es beispielsweise, wenn Partyfotos plötzlich auf Instagram erscheinen, öffentlich sichtbar, auch für den Chef? 88 Prozent der Nicht-Nutzer bleiben deshalb bei Festplatten, SD-Karten, DVDs und USB-Sticks. Interessant allerdings: Immerhin fast jeder zweite Befragte könnte sich vorstellen, doch noch zur Cloud zu wechseln. Vorausgesetzt, der Anbieter des Cloud-Speichers hat seinen Standort in Deutschland. Denn hierzulande müssen sich Anbieter an strenge Datenschutzrichtlinien halten. Cloud "Made-in-Germany" ist daher hoch im Kurs.
Worauf achten die Deutschen, wenn sie einen Cloud-Anbieter suchen? Zunächst darauf, dass die Cloud passende Schnittstellen hat. Sie wollen nicht nur über den Desktop-PC auf Daten zugreifen, sondern auch über Laptop, Smartphone und Tablet.
Der nächste Punkt: Interessenten nehmen die Sicherheit unter die Lupe. Längst nicht alle, aber immerhin 64 Prozent, verlangen von einem Anbieter: Daten müssen sich verschlüsseln lassen. Mit Hilfe einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zum Beispiel (auch: „End-to-End-Encryption“, „E2EE“) können sich Nutzer vor unberechtigten Zugriffen auf ihre Daten schützen. Bei dieser Art der Verschlüsselung werden die Daten lokal auf dem Endgerät verschlüsselt, noch bevor die Übertragung in die Cloud beginnt. Nur der Nutzer selbst kennt das Kennwort, um die Daten zu dekodieren. Bei der Auswahl spielt zudem der Standort des Servers eine Rolle. Jeder zweite Befragte ist bereit, mehr Geld zu zahlen, wenn der Anbieter Daten ausschließlich auf Servern in Deutschland speichert – nur jedem Dritten ist der Standort egal. Wichtig bei der Auswahl zudem: Preis, Speichergrößen und Image des Anbieters.